An den Wolken am Himmel kann der Mensch nichts
machen, aber den Wolken über seinem Gemüte zu
gebieten, fände da nicht jeder Mensch in sich die
Macht, wenn er sie nur suchte?
Jeremias Gotthelf, 1797 – 1854
Natur ist glücklich …
Natur ist glücklich. Doch in uns begegnen
sich zuviel Kräfte, die sich wirr bestreiten:
wer hat ein Frühjahr innen zu bereiten?
Wer weiß zu scheinen? Wer vermag zu regnen?
Wem geht ein Wind durchs Herz, unwidersprechlich?
Wer fasst in sich der Vogelflüge Raum?
Wer ist zugleich so biegsam und gebrechlich
wie jeder Zweig an einem jedem Baum?
Wer stürzt wie Wasser über seine Neigung
ins unbekannte Glück so rein, so reg?
Und wer nimmt still und ohne Stolz die Steigung
und hält sich oben wie ein Wiesenweg?
Rainer Maria Rilke, 1875 – 1926
Es gibt nichts Besseres als Selbstbeherrschung.
Wer andere besiegt, ist stark.
Wer sich selbst besiegt, ist mächtig.
Laotse, 6. oder 4. bis 3. Jh. v. Chr.
Nicht was der Mensch ist, nur was er tut,
ist sein unverlierbares Eigentum.
Christian Friedrich Hebbel, 1813 – 1863
Es gibt Leute, die glauben, alles wäre vernünftig,
was man mit einem ernsthaften Gesicht tut.
Georg Christoph Lichtenberg, 1742 – 1799
Eine Idee muss Wirklichkeit werden können,
sonst ist sie eine eitle Seifenblase.
Berthold Auerbach, 1812 – 1882
Diejenigen Berge, über die man im Leben
am schwersten hinwegkommt,
häufen sich immer aus Sandkörnchen auf.
Christian Friedrich Hebbel, 1813 – 1863
Merk auf die Stimme tief in dir:
Sie ist des Menschen Kleinod hier.
Matthias Claudius, 1740 – 1815
Freue dich mit mir! Es ist so traurig, sich allein zu freuen.
Gotthold Ephraim Lessing, 1729 -1781
Liebst du das Leben?
Dann verschwende die Zeit nicht,
denn daraus ist das Leben gemacht.
Benjamin Franklin, 1706 – 1790