Man muss über die Freuden des Lebens nicht viel reflektieren.
Man genießt sie besser, ohne sie zu zählen oder zu zergliedern.
Jean Paul, 1763 – 1825
Manche Leute glauben, größere Eigenschaften
berechtigen sie, die kleinen gesellschaftlichen Konventionen,
die Regeln des Anstands, der Höflichkeit
oder der Vorsicht zu vernachlässigen -
das ist nicht gut getan.
Adolph Freiherr von Knigge, 1752 – 1796
Wie selten ist der reine Blick,
das bereite Herz,
der aufmerksame Sinn?
Hugo von Hofmannsthal, 1874 – 1929
Irischer Segen
Nicht, dass von jedem Leid verschont du mögest bleiben,
noch, dass dein künft´ger Weg stets Rosen für dich trage
und keine bittere Träne über deine Wange komme
dies alles, nein, das wünsche ich dir nicht!
Mein Wunsch für dich ist vielmehr dieser:
Dass dankbar du und allezeit bewahrst in deinem Herzen
die kostbare Erinnerung der guten Ding´ in deinem Leben;
Dass mutig du stehst in deiner Prüfung,
wenn hart das Kreuz auf deinen Schultern liegt
und wenn der Gipfel, den es zu ersteigen gilt,
ja selbst das Licht der Hoffnung zu entschwinden droht;
Dass jede Gottesgabe in dir wachse
und mit den Jahren sie dir helfe,
die Herzen froh zu machen, die du liebst;
Dass immer einen wahren Freund du hast,
der Freundschaft wert, der dir Vertrauen gibt,
wenn dir´s an Licht gebricht und Kraft;
Dass du dank ihm den Stürmen standhältst
und so die Höhen doch erreichst.
Altirischer Segenswunsch
Wer das Recht hat und Geduld, für den kommt auch die Zeit.
Johann Wolfgang von Goethe, 1749 – 1832
Dem Hungrigen ist leichter geholfen als dem Übersättigten.
Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach, 1830 – 1916
Lied im Advent
Immer ein Lichtlein mehr
im Kranz, den wir gewunden,
dass er leuchte uns so sehr
durch die dunklen Stunden.
Zwei und drei und dann vier!
Rund um den Kranz welch ein Schimmer,
und so leuchten auch wir,
und so leuchtet das Zimmer.
Und so leuchtet die Welt
langsam der Weihnacht entgegen.
Und der in Händen sie hält,
weiß um den Segen!
Matthias Claudius, 1740 – 1815
…..denn die Kunst ist eine Tochter der Freiheit…..
Johann Christoph Friedrich von Schiller, 1759 – 1805
Die Zeit verlängert sich für alle, die sie zu nutzen verstehen.
Leonardo da Vinci, 1452- 1519
Es liegt jeder öffentlichen Feier das Bewusstsein zugrunde,
dass alles Gute und Schöne zu dessen Verwirklichung
der Mensch berufen ist, ihm erst recht gelinge,
wenn er nicht mit vereinzelter Kraft seinem Ziele gegenüber stehe,
sondern mit andern zu einem Vereine verbunden,
in dessen Mitte sich alle Lebenstätigkeiten sich steigern
und alle Einzelkräfte sich stärken, ordnen und veredeln.
Ernst Curtius, 1814 – 1896